Jazz

Der Jazz und ich

Mein erstes Jazzkonzert habe ich als Zuhörer im Oktober 1977 besucht – seitdem hat mich diese Musik nicht mehr losgelassen.

Meine Begeisterung für JAZZ liegt vor allem in seiner Vielfalt – daran, daß man nie weiß, was einen im nächsten Moment erwartet.
Der große Reiz, nicht zu wissen, was gleich passieren wird – das Spontane, Unvorhersehbare zu erleben und darauf zu reagieren – frei zu sein, bei dem was man tut.

Man kann Bücher darüber schreiben . . ..

U.a. durch meine Mitarbeit im Landes – Jugend – Jazz – Orchester Sachsen-Anhalt um 1994 ergab sich das Zusammenspiel mit allen möglichen Leuten in vielerlei Konstellationen.

 

Im Jazz wird nichts und niemand verschont – und manchmal geht es mit voller Konzentration und ziemlich schweißtreibend zur Sache.

Spass macht es auf jeden Fall.

 

Jazz – Sessions spiele ich leidenschaftlich gern.

Der Sprung ins kalte Wasser, das spontane Aufeinandertreffen mit anderen Musikern und das daraus resultierende UNGEPROBTE Zusammenspiel hält frisch. Man spürt hierbei am direktesten, was man alles noch nicht kann.

Bei einer Session geht es um alles – oder nichts.

 

In der grandiosen Dokumentation „JAZZ – a film by Ken Burns“ fällt im Anfangskommentar folgende Bemerkung :

„Die wirkliche Stärke des Jazz, das Innovative an Jazz ist, dass ein paar Leute sich treffen und Kunst machen können – improvisierte Kunst. Und sie können ihre Vorstellungen von Jazz miteinander verhandeln. Und dieses Verhandeln ist die eigentliche Kunst.“

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Mein Kontrabass begleitet mich schon einige Jahre.

Den verleihe ich auch manchmal an die Veranstaltungsreihe „Jazz in der Oper“.

Eine große Ehre war es für mich, ihn RON CARTER für sein Konzert in Halle am 2.April 2008 zur Verfügung zu stellen.
Ich hätte es nicht vermutet, aber dass der „Meister“ auf meinem Instrument gespielt hat, war eine sehr starke Inspiration für mich..

Zu einem Foto mit mir wollte ich ihn nicht nötigen – aus allergrößter Hochachtung und Ehrfurcht habe ich mir nicht getraut, seine Zeit nach dem Konzert in Anspruch zu nehmen.

Ein Autogramm habe ich mir aber schnell geben lassen.

 

Natürlich spiele ich auch, wo es passt, Jazz mit meinem E-Bass.

 

Böse Zungen behaupten ja : ein falscher Ton wurde gespielt und der JAZZ war erfunden.

Um nochmal aus dem Kommentar von Ken Burns Jazz-Doku zu zitieren

“ Jeder fängt einfach an zu begleiten und zu singen und zu spielen und zuzuhören.

Und das ist unsere Kunst – wir können einen Dialog beginnen – wir können ein Gespräch führen – wir können mit einander reden und unsere Sprache ist die Musik.

Jazz ist Improvisation. Er erfindet sich immer wieder neu – genau wie das Land, was ihn hervorgebracht hat.

Er belohnt den individuellen Ausdruck des Musikers, fordert aber gleichzeitig selbstloses Miteinander. Er verändert sich unentwegt – hat seine Wurzeln aber fast immer im Blues. Er hat eine reiche Tradition. Er hat seine eigenen Regeln.

Aber er ist jede Nacht brandneu. „